Ausstellung in St. Paulus

Eine Papprolle, Wattestäbchen, eine Scheckkarte – es sind ganz einfache Mittel, die Bettina Manz vom Begleitenden Dienst des Altenpflegeheims St. Paulus den fünf Seniorinnen in der Kreativrunde an die Hand gibt. Die Acrylbilder, die so entstehen, sind lebendig und vielschichtig.

Die Ausstellung der Kreativrunde lässt sich derzeit in einem verglasten Verbindungsgang zum Altenpflegeheim St. Paulus betrachten. Auf Grund der Corona-Pandemie ist dies in den Tagen der vierten Welle natürlich Bewohner*innen, ihren Angehörigen sowie Mitarbeiter*innen des Paulusheims vorbehalten. Gleichwohl, die Künstlerinnen der Kreativrunde erreicht viel Anerkennung für ihre Arbeiten – auch von ihren Kindern und Enkelkindern, die bereits besondere Bilder geschenkt bekommen haben. Die Freude darüber ist den Teilnehmerinnen der Kreativrunde, allesamt Damen um die Neunzig, anzumerken.

„Es war schon ein Gefühl, als würden wir eingesperrt, als es mit Corona losging“ erzählt die 94jährige Käthe Hunecke. „Aber das Selbermachen hilft ja, auf andere Gedanken zu kommen. Und es ist jedes Mal schön zu sehen, dass wirklich alle in der Runde etwas Kreatives beitragen können.“ Etwa Gerda Seidel, die nach zwei Schlaganfällen im Rollstuhl sitzt. „Es ist immer eine gute Stimmung, wenn wir mit Frau Manz zusammen in der Kaffeestube sitzen“, betont Gerda Seidel. „Und dass jetzt unsere Bilder aufgehängt sind, freut uns besonders.“

Bettina Manz ist mit der Ausstellung auch sehr zufrieden. Die Acrylfarben, die die Damen verwendeten, seien aufeinander abgestimmt, die Naturmotive, eine herbstliche Eiche oder Pusteblumen, werden in Varianten voneinander gezeigt. „Ganz besonders begeistert hat mich aber, in welch konzentrierter Stimmung die fünf Damen in der Kaffeestube miteinander arbeiteten“, sagt Bettina Manz. „Das hatte schon etwas Meditatives.“ Annette Zaum, Leiterin des Begleitenden Dienstes, betont, wie wichtig solche Kreativangebote für Bewohner*innen des Altenpflegeheims sind. „Wir haben eine Dame in der Runde, deren Demenz sehr schnell fortschreitet. Sie ist kaum mehr in der Lage zu sprechen, aber in ihren Bildern steckt noch so viel“, betont Annette Zaum. „Auf Grund dieser persönlichen Geschichten berühren uns die Bilder dieser Ausstellung besonders.“