Entscheidung zu Gut Steuerwald

Für unsere Kongregation ist der Weg frei, den früheren Bischofssitz „Gut Steuerwald“ zur Realisierung sozialer und christlicher Projekte von der Stadt Hildesheim zu erwerben. Der Stadtrat stimmte dem Verkauf in seiner Sitzung am gestrigen Abend zu, der Kaufvertrag muss noch unterzeichnet werden. Über den Kaufpreis und weitere Details des Kaufvertrages wurde Stillschweigen vereinbart.

Unsere Planungen umfassen die Ansiedlung eines Hospizes sowie einer Hofstelle mit Hofladen, Hofcafé und Kunst- und Handwerksmanufakturen. Des Weiteren sollen Sozialprojekte für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene und Menschen mit Beeinträchtigung angeboten werden. Ein weiterer Bestandteil der Planungen ist die Kapelle auf dem Gutsgelände zu erhalten und diese für Trauungen und andere Feste zur Verfügung zu stellen. Übergeordnete Zielsetzung ist die Öffnung des Geländes als „Stadtbauernhof“, Marktplatz, Ausflugsort sowie die Schaffung eines Wohn- und Arbeitsortes für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Als erster Entwicklungsschritt ist die Errichtung des Michaelis-Hospizes an Stelle des alten Stalles westlich des Mühlengrabens vorgesehen.

Durch die unterschiedlichen Nutzungen und die baulichen Veränderungen der historischen Bausubstanz soll das Gut Steuerwald der Stärkung der Attraktivität der Stadt als Wohnstandort, der Wirtschaftskraft, der Familienfreundlichkeit und Generationssensibilität sowie der Stärkung von Bildung und Qualifizierung dienen. „Die geplanten Projekte, allen voran die Errichtung eines Hospizes, für das großer Bedarf besteht, haben für uns den Ausschlag für den Verkauf des Areals gegeben“, so Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Das, was die Kongregation auf Gut Steuerwald plant, kommt der ganzen Stadtgesellschaft zugute und trägt zudem den Aspekten des Denkmal- und Naturschutzes ebenso Rechnung wie den Interessen des dort beheimateten Reit- und Fahrvereins. Ich freue mich daher sehr, dass der Stadtrat unserem Vorschlag zum Verkauf gefolgt ist!“

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Idee für den ehemaligen Bischofssitz Gut Steuerwald den Stadtrat überzeugt haben“, so Schwester M. Teresa Slaby, Generaloberin der Vinzentinerinnen Hildesheim. „Ein solches Projekt braucht viel Kraft und so sind wir für den Rückenwind aus Politik und Verwaltung dankbar. Mit diesem Entschluss können die Stadtverwaltung und wir nun, wie geplant, den Ankaufsprozess finalisieren, damit die Entwicklung des Guts zugunsten der gesamten Stadtgesellschaft vorangetrieben werden kann.“

Allgemeines zu Gut Steuerwald

Das Gut Steuerwald liegt im Hildesheimer Ortsteil Nordstadt an der Mastbergstraße, welche die nördliche Grenze des Areals bildet. Nach Osten hin ist das Gut durch die Gleisstrecke der Hafenbahn, nach Süden durch die Rennbahn des Windhund-Renn- und Sport-Clubs Niedersachsen sowie nach Westen durch die Innerste begrenzt.

Das gesamte Ensemble des Guts Steuerwald steht infolge seiner historischen Bedeutung unter Denkmalschutz. Einzelne Gebäude besitzen Einzeldenkmalbedeutung. Die Burg Steuerwald zählt zu den bedeutendsten Burgen Norddeutschlands. Die Gutsscheune aus dem 14. Jahrhundert ist einzigartig. 

Die Gebäude des Guts Steuerwald sowie die angrenzenden Frei- und Grünflächen hat die Stadt Hildesheim seit 1974 dem Reit- und Fahrverein Hildesheim zur Nutzung überlassen. Es besteht ein Erbbaurechtsvertrag für die Reithalle des Vereins sowie über die übrigen Gebäude und Flächen ein Pachtvertrag.