Vinzentinerinnen: Abschied aus Harsum

Im Altenpflegeheim St. Elisabeth hat die feierliche Verabschiedung der letzten beiden Vinzentinerinnen aus Harsum stattgefunden. Die Schwestern M. Liboria Rolf und Maria-Luise Wiegers werden in den Konvent Katharina im Altenpflegeheim St. Paulus in Hildesheim umziehen. Damit endet nach über 168 Jahren die bewegte Geschichte der Vinzentinerinnen im Ort.

Schwester M. Teresa Slaby, Generaloberin der Vinzentinerinnen Hildesheim, dankte Schwester M. Liboria Rolf sowie Schwester Maria-Luise Wiegers bei der Verabschiedung im Altenpflegeheim St. Elisabeth für ihren zehnjährigen Dienst in Harsum. Beide hatten sich für Seelsorge und Gottesdienste im Haus engagiert sowie an der Pforte mitgearbeitet und den Telefondienst versehen. „Sie waren das freundliche Gesicht, das die Gäste im Altenpflegeheim St. Elisabeth begrüßte“, wandte sich die Generaloberin an ihre Mitschwestern. „Die Menschen in Harsum werden sich an Sie erinnern.“

Wie sehr die Schwestern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im St. Elisabeth ans Herz gewachsen sind, machte Heimleitung Manuela Wenzel deutlich. „Wir machen uns selbstverständlich Gedanken, wie wir Ihren Geist in unserem Haus erhalten.“ Und auch den persönlichen Kontakt zu den Schwestern werde sie nicht abreißen lassen. „Sie werden uns nicht so ohne Weiteres los“, sagte die Heimleiterin mit einem Augenzwinkern.

Bürgermeister Marcel Litfin blickte auf die 168jährige Geschichte der Vinzentinerinnen in Harsum zurück. Von der Gründung des ersten Konvents der Vinzentinerinnen im Jahr 1854, eng verbunden mit dem Aufbau eines kleinen Krankenhauses. Im Jahr 1896 wurde das sogenannte „Hartmannsche Haus“ durch einen Neubau ersetzt. Dort wurde im Jahr 1924 eine Landfrauenschule eröffnet, die im Jahr 1960 schließlich zum Altenpflegeheim St. Elisabeth umgebaut wurde. Die Vinzentinerinnen Hildesheim seien in Harsum eigentlich nicht wegzudenken, fügte Ortsbürgermeister Reinhard Wirries hinzu, der wie Marcel Litfin auch in den Kindergarten St. Vinzenz im Ort gegangen war. „Man wusste, die Schwestern sind da. Und wenn die Schwestern da sind, ist alles gut.“

Die Dankbarkeit für diese reiche Geschichte hatte zuvor auch Gemeindepfarrer Dr. Roland Baule in den Mittelpunkt eines stimmungsvollen Gottesdienstes in der hauseigenen Kapelle des Altenpflegeheims St. Elisabeth gestellt. Dabei zeichnete er in seiner Familiengeschichte und Berufsbiographie nach, wie tief das Wirken der Ordensschwestern in Harsum und der Region Hildesheim verwurzelt ist. Pfarrer Baule betonte außerdem die besondere Bedeutung der geistlichen Begleitung und Seelsorge durch Schwester M. Liboria und Schwester Maria-Luise. Er verband damit eine Bitte für die Zukunft: „Nehmen Sie uns, nehmen Sie Harsum mit ins Gebet.“

Am Sonntag, 29. Januar 2023, werden in der Sonntagsmesse um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Cäcilia in Harsum die Schwestern M. Liboria Rolf und Maria-Luise Wiegers von der Gemeinde verabschiedet.